Zwei Pfarrer ein Pastorat
20 Zwei Pfarrer – ein Pastorat und Wohnhaus von beiden Konfessionen genutzt. „Simul- tane Nutzung“ bedeutet im Klartext, das Pfarrhaus, der Pfarrgarten und nicht zu vergessen die Einkünfte müssen geteilt werden. Ebenso die Kirche. Ins Konsisto- rialbuch von 1655 schreibt Scriverius einen Bericht seiner verzweifelten Lage: Und so wohne ich elendig im ewigen Streit ... Wir wissen also zumindest von Scriverius, dass er und seine Familie todunglücklich über diese Situation waren. Auch der katholische Pfarrer Kleefisch wird nicht glück- lich gewesen sein, da Streit und Konflikte unter diesen unseligen Umständen vorprogrammiert waren und er sich diese Lebensumstände auch nicht aussuchen konnte. Erst 1665 wird ein Vergleich zwischen Kurköln und Bentheim-Tecklenburg geschlossen. Danach verzichtet Moritz von Bendheim-Tecklenburg auf Kirche und Pfarr- haus an der Unterstraße. Im Gegenzug wird Wevelingho- ven im Erzbistum Köln auf Dauer die einzige Gemeinde der Reformierten sein, die mit Genehmigung des Erz- bischofs existieren darf. Der Graf von Bentheim stellte nach dem Vergleich der reformierten Gemeinde zunächst das Schloss Lievendahl zur Verfügung. Doch erst nach weiteren 5 zermürbenden Jahren, also erst 1670, erkennt die Gemeinde Wevelinghoven den Vergleich an und Scriverius verlässt Kirche und Haus an der Unterstraße. Wenige Jahre später stirbt er. Sein Sohn Johannes wird neuer Pfarrer und 1685 kann der Neubau der evange- lischen Kirche am Hemmerdener Weg gefeiert werden. Gemeinsame Begegnungen und Veranstaltungen „Am Ende ist alles gut! Und wenn das noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende“, so Oscar Wilde. Heute können
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