Pastorat - Ausgabe Nr.18
21 In der Bibel kommt dem Berg eine besondere Be- deutung zu. Große Ereignisse finden dort statt. Denn er gilt als Vermittler zwischen Himmel und Erde. So empfängt Moses am Berg Sinai die 10 Gebote und Jesus lehrt in der Bergpredigt die Kernpunkte des Christentums. Die Idee, anlässlich des Weltjugendtages 2005 auf dem Marienfeld bei Kerpen einen 10 m hohen „Papsthügel“ zu errichten, greift die- se wichtige Symbolik des Berges auf. Bereits im Jahr zuvor hatten Delegierte aus 70 Ländern Erde mitgebracht. Diese wurde Anfang 2005 als Grundfundament auf dem vom Tagebau rekul- tivierten Marienfeld niedergelegt und verhalf dem Hügel zum Namen „Berg der 70 Nationen“. Über eine Million Teilnehmer aus der ganzen Welt verbreiteten am Weltjugendtag eine emo- tionale Aufbruchstimmung und eine authenti- sche Glaubensfreude. Viele Menschen, die dies hautnah miterleben durften, wurden von dieser Welle erfasst. Die Bilder des Abschlussgottes- dienstes mit Papst Benedikt XVI. auf dem Mari- enfeld gingen um die Welt. GLÜCKSORTE UND KRAFTQUELLEN Aufbruchstimmung und Glaubensfreude Heute lädt der damalige Mittelpunkt der Feierlichkeiten nicht nur zur Erinnerung an dieses einmalige Ereignis ein, sondern ist zu ei- nem eindrucksvollen Wallfahrtsort geworden. Der Künstler Professor Thomas Kessler gestal- tete den „Dreikönigsweg“, der zum Plateau des „Papsthügel“ führt. Dort stehen im Abstand von jeweils 100 m drei aus Rohstahl gegossene 2,20 m hohe Figuren, welche von Stelen aus Ba- saltlava flankiert werden. Ein junger König hält eine Kiste mit Gold, der Mittlere bringt Myrrhe und ein alter König trägt Weihrauch bei sich. Es sind kostbare Geschenke. Kurz vor dem Ziel ist der Blick der letzten Figur auf die Marienkapelle mit dem Jesuskind gerichtet. Denn ihn wollten die weisen Männer finden. Die vier Etappen des Weges laden den Pilger ein, den Weg der Heili- gen Drei Könige zu gehen: Mit der Suche nach Jesus zu beginnen, ihm zu begegnen, ihn anzu- beten und sich durch ihn senden zu lassen. Wie die königlichen Sternsucher sollen die Pilger die Zeichen verstehen und sich auf den Weg ma- chen, um Licht in die Welt zu tragen. Der Künstler Prof. Thomas Kesseler gestaltete den „Dreikönigsweg“.
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