Pastorat - Ausgabe Nr.17

23 Pastorat 08.2019 Unter dem Abt Franziskus Daniels enstand 1740 der Terassengarten als Zeichen barocker Blütezeit. Im Hintergrund die Abteikirche. Auf dem Kamper Berg gründeten Zisterzienser Mönche 1123 ihr erstes Kloster auf deutschsprachigem Raum. Vom Mutterkloster Cîteaux in Burgund ausgehend, war diese Entscheidung ein wichtiger, strategischer Schritt, um weitere Klostergründungen zu initiieren. Bedeutend war in diesem Zusammenhang auch der heilige Bernhard von Clairvaux (1090 – 1153). Das mäch- tige Imperium, welches die Zisterzienser in dieser Zeit auf- bauten, wird seiner Vision, seiner Kommunikationsfähig- keit und seinemorganisatorischen Talent zugeschrieben. Die Grundlage des Erfolges bildete dabei die Rückbesinnung und konsequente Ausrichtung auf die einfachen Regeln des heiligen Benedikts: Ora et labora – Bete und arbeite! Über sechs Jahrhunderte wurde Kamp und sein Um- land durch klösterliches Leben geprägt. Nach krisenrei- chen Jahren erlebte das Kloster im Barock eine letzte Blütephase. Unter Abt Franziskus Daniels, der aus Greven- broich stammte, entstand 1740 mit dem Bau der Prälatur und dem Ausbau des barocken Terrassengartens neuer Glanz. Die Säkularisation durch französische Offiziere bedeutete 1802 auch für Kloster Kamp das Ende. Heu- te ist die Klosteranlage am Niederrhein ein kulturelles Kleinod und ein beliebtes Ausflugsziel. Insbesondere der berühmte Terrassengarten zieht die Besucher in seinen Bann. Er soll Friedrich dem Großen bei der Durchreise so gut gefallen haben, dass er kurzerhand eine Skizze anfer- tigte und diese ihm später als Inspiration für Schloss Sans- souci diente. Das einzigartige, barocke Gartenensemble, die prachtvolle Abteikirche, das Museum, die Bibliothek, das gemütliche Klostercafé sowie das geistige und kultu- relle Programm laden dazu ein, an diesem wunderschönen Ort unbedingt zu verweilen und die berührenden Eindrücke in sich aufzunehmen. GLÜCKSORTE UND KRAFTQUELLEN Kulturelles Kleinod

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