Pastorat - Ausgabe Nr.17

18 Pastorat 08.2019 GESCHICHTE UND GESCHICHTEN bilder stehen für Glaube, Hoffnung und Liebe. Es sind die drei göttlichen Tugenden, wie sie in der Bibel von Paulus im „Hohelied der Liebe“ beschrieben sind: „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei. Die Liebe aber ist die größte unter ihnen.“ (1. Korintherbrief Kap. 13,Vers 13). Wir öffnen das Tor des Friedhofs, gehen hinein und finden einen Grabstein, den eine Mohnpflanze ziert. Der Mohn ist ein antikes To- dessymbol. Das Opium, welches aus der Pflanze gewonnen werden kann, hat eine einschläfern- de Wirkung. Die Mohnkapsel ist somit ein Zei- chen für den ewigen Schlaf. Hoch oben am Kirchturm der evangeli- schen Kirche strahlt ein kleiner Posaunenengel im Glanz der Sonne. Er steht zunächst als Sym- bol für die universale Verkündigung des Evange- liums. Der sogenannte „Geusen-Daniel“ könnte 3 Glaube, Hoffnung, Liebe am Ev. Friedhof. 2 Krämerzunft am ehemaligen Rathaus. Christusmonogramm an St. Martinus. 1 zudem die enge Verbindung zu protestantischen Niederländern verdeutlichen, die den Bau der Kirche 1685 durch Kollektengelder ermöglich- ten. Denn das Wort Geuse bedeutet eigentlich Bettler und ist ein Ehrenname holländischer Freiheitskämpfer, die sich im 16. Jahrhundert gegen die spanische Herrschaft auflehnten. Wir bleiben an der evangelischen Kirche und betrachten den klassizistischen Grabstein des Unternehmers Friedrich Koch. Die sich in den Schwanz beißende Schlange, die Ewigkeits- schlange, ist ein Symbol für Werden, Vergehen und Unendlichkeit. Denn sie gebiert und ver- schlingt sich in einem unterbrochenen Kreis- lauf kontinuierlich selbst. Die Schlange häutet sich und entsteht wieder neu. Der Anker symbo- lisiert die Zuversicht darauf, dass wir im Glau- ben an Gott das ewige Leben erhalten. Im über- tragenen Sinn ist er damit auch das Symbol für Festigkeit, Beständigkeit, Treue. 4 5 6

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