Pastorat - Ausgabe Nr.16
23 Pastorat 04.2019 ESSEN UND TRINKEN Sie kommen beide aus dem Erzählen gar nicht mehr hinaus. „Ich hätte noch so viele Geschich- ten, dann säßen wir aber noch ein paar Tagen hier“, sagt Willibert Schmitz und fängt an zu lachen. Neben ihm sitzt Tochter Sandra und nickt ihm beipflichtend zu. An den Nebenti- schen verzehren die Gäste im Restaurant der „Erftruhe“ gerade ein schmackhaft aussehen- des Schnitzel oder Bratkartoffeln mit Spielgelei. Die Bilder an den Wänden erzählen von alten Zeiten, als sich neben dem Lokal noch eine Pferderennbahn befand, eine der größten in der Region. Doch diese verschwand und die „Erftruhe“ erlebte einige Veränderungen. Zu Beginn des neuen Jahres kam eine neue hinzu, die 40-jäh- rige Sandra Schmitz trägt jetzt die Verantwor- tung für das Traditionslokal als Geschäftsfüh- rerin. „Die letzte Unterschrift beim Notar war schon ein emotionaler Moment, obwohl sich ja eigentlich nicht so viel verändert hat“, gesteht die gelernte Hotelfachfrau. Seit 2008 sind sie und ihr Partner Andreas Kowal fester Bestand- teil der „Erftruhe“, die sich seit vier Generatio- nen im Familienbesitz befindet. Der Schritt in das elterliche Unternehmen hatte es für Sandra Schmitz gleich in sich. Das Lokal musste radikal um- und ausgebaut werden. Es entstanden ein Hotel und ein gro- ßer Saal als Event-Bereich, unter anderem für Hochzeitsfeiern. „Da haben wir viele schlaflose Nächte durchmachen müssen, weil die Inves- titionssumme sehr, sehr hoch war“, erinnert sich Sandra Schmitz. Am Ende ging alles gut aus. Nicht erst seit dieser Herkulesaufgabe ist Vater Willibert und Mutter Margot von den be- triebswirtschaftlichen Fähigkeiten ihrer Tochter überzeugt. „Schon als kleines Mädchen ist sie mit einem kleinen Tablett und Portemonnaie hier durch den Laden gelaufen“, sagt Vater Wil- libert. Die 40-Jährige ergänzt sofort: „Ich bin mit den Gästen großgeworden.“ Den Kunden gefällt es in dem familiären Hotel so gut, dass viele immer wieder kom- men, meistens sind es Mitarbeiter von Unter- nehmen, die in der Nähe einen Auftrag haben. Neben den üblichen Gästen freut sich die „Erft- ruhe“ oft über prominenten Besuch. Kardinal Rainer Woelki schaute beispielsweise zu einem Seminar im Saal vorbei. Besonders in Erinne- rung blieb Willibert Schmitz eine Person: „Hier war eine große Feier eines Unternehmens und plötzlich stand Schlagersänger Michael Holm als Überraschungsgast vor der Tür. Er fragte mich: „Wo kann ich mich denn mal eben schnell um- ziehen?“ Dafür blieb allerdings nur die Kegel- bahn und er zog sich tatsächlich dort um“, er- innert sich der 70-Jährige Willibert und muss lächeln. Momente wie diese machen die „Erftruhe“ aus, betonen beide und es ist weiter viel zu tun. In dem Saal sind bereits Veranstaltungen bis Mitte 2021 gebucht. „Es bleibt aufregend“, freut sich Sandra Schmitz. Familiäre Atmosphäre
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NjE5Njc=