Pastorat - Ausgabe Nr.16
20 Pastorat 04.2019 Schmetterlinge aber sieht Jule im Garten nur wenige. Weil die nämlich ihre Eier, aus denen die Raupen schlüpfen, lieber auf Brennnesseln, Wildkräutern und -büschen ablegen, und die gibt es in den gepflegten Gärten der Siedlung nicht. Schade, findet Jule, und denkt an ihren Schmetterlingstraum. Dann hat sie eine Idee. Sie nimmt ein Einmachglas und geht zum Wäldchen hinter dem Spielplatz. Dort wachsen Brennnesseln, Wildkräuter, Büsche und Birken, und von denen sammelt Jule alle Raupen, die sie finden kann, in ihr Glas. Vorsichtig trägt sie ihre Beute heim in den Garten und setzt die Raupen auf die Blätter der Bäume, Büsche, Rosen, Stauden und Salatköpfe. Mehrere Tage lang macht sie das, und es ist keine einfache Sache. Am Anfang ekelt sich Jule vor den Raupen, doch dann denkt sie an ihren Traum und sam- melt weiter. Bald findet sie es nicht mehr so schlimm, Raupen anzufassen. Im Gegenteil: Es macht Spaß, sie daheim im Garten auszusetzen. Von Elke Bräunling Jules Schmetterlingstraum Aus dicken, hässlichen Raupen schlüpfen zarte, bunte Schmetter- linge, hat Jule gehört. Das kann Jule erst nicht glauben, doch weil sie Schmetterlinge über alles leiden mag, träumt sie von einem fröhlich kunterbunten Schmetter- lingsgarten. FREUDE UND UNTERHALTUNG Illustration: Helmut Coenen
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