Pastorat - Ausgabe Nr.16
18 Pastorat 04.2019 für einen Wandel. Quirinus bat Alexander, sei- ne schöne Tochter Balbina zu heilen. Sie litt an einem Drüsengeschwulst am Hals. Durch diesen „Makel“ war es für sie unmöglich zu heiraten. Papst Alexander I. heilte Balbina von ihrem Lei- den. Quirinus wurde Christ und starb für seinen Glauben, wahrscheinlich unter der Herrschaft Kaiser Trajans (88 – 117 n. Chr.), den Märty- rertod. Reliquienkult und Wallfahrten Reliquien von Heiligen spricht man eine mächtige Strahlkraft zu. Beispielsweise war es im Mittelalter üblich aus der Hirnschale des hl. Qui- rinus zu trinken. Damit ist die Vorstellung ver- bunden, dass die Kraft dieses großen „Vorbildes im Glauben“ auf den Gläubigen übergeht. Der Märtyrer gilt als mächtiger, himmlischer Fürspre- cher, dem man seine Bitten zur Heilung auftra- gen kann. Dabei hatte jeder Heilige bestimmte „Alleinstellungsmerkmale“. Der hl. Quirinus wird beispielsweise bei Hauterkrankungen, Drüsen- geschwulsten und Erkrankungen von Tieren, insbesondere Pferden, um Hilfe gebeten. Neuss wurde durch die Ankunft der Reliquien ein wich- tiger „Hotspot“ für Pilger. Der Strom der Pilger wuchs und die alte Münsterkirche in Neuss war zu Beginn des 13. Jhd. zu klein und zudem bau- fällig geworden. Sophia von Wevelinghoven in- itiierte den Neubau des imposanten Quirinus- Münsters im Jahr 1209. Und so schließt sich der Kreis - wieder war es eine starke Ordensfrau und Äbtissin, die mit Weitblick, Mut und Tatkraft Großes erreichte. GESCHICHTE UND GESCHICHTEN An Äbtissin Gepa erinnert noch heute der Türknauf am Hauptportal des Münsters.
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