Pastorat - Ausgabe Nr.16
15 Pastorat 04.2019 ERHALTEN UND NEU GESTALTEN Die Spezialisten Igor (links) und Christian Kantor legten den Natur- steinboden wieder ins Pfarrhaus. bauungszeit um 1850 eingebaut wurde, war noch erhalten. Es zeigte sich ein Muster aus weißen und schwarzen Marmorplatten in quadratischen und dreieckigen Zuschnitten, die kunstvoll aus- gelegt waren. Restaurierung dauerte 150 Stunden Zwar fehlten einige von ihnen, waren be- schädigt oder stark durch Klebstoffe des La- minatbodens verschmutzt, doch der Zustand ließ sich in Anbetracht des Alters und trotz der historischen Umbauten im Gebäude als gut bezeichnen. Daher entstand schnell der Ent- schluss: Dieser Boden muss im Sinne des Denk- malschutzes wiederhergestellt werden, um den bauzeitlich hochwertigen Eindruck des Raumes wieder erlebbar zu machen. In etwa 150 Stunden führte Röttgen & Thöni den Hauptteil der Bodensanierungsarbeiten durch. Folgende Schritte waren dafür nötig: die zwischengelagerten Platten wurden sortiert, Bruchstücke einander zugeordnet und gerei- nigt. Dann wurde der Marmor teilweise lose ausgelegt, um für den Zuschnitt des zu ergän- zenden Bodens eine Schnittschablone anferti- gen zu können und um die bestehenden Platten anzupassen. Die zeichnerische Rekonstruktion des Ver- legemusters legte Klaus Knevels, nach akri- bischer Untersuchung des Befundes an und diese diente dem Fliesenleger Igor Kantor als Ausführungsgrundlage. Der Fliesenleger Igor Kantor verlegte den gesamten Natursteinbodenbelag in Trassmörtel sorgfältig und verfugte mit Trasszement gebun- denem Quarzsand. Anschließend schliffen und imprägnierte Kantor und sein Sohn Christian die gesamte Fläche mehrstufig bis zu einem seidenmatten Glanz. Es ergibt sich ein eben durchlaufender Boden mit einem ansprechen- den Schwarz-Weiß-Kontrast, der dem Betrach- ter den gehobenen und edlen Charakter des Raumes vermittelt, wie er zur Erbauungszeit wahrscheinlich zu erleben war.
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