Pastorat - Ausgabe Nr.14

23 Pastorat 08.2018 Andere Orte GLÜCKSORTE UND KRAFTQUELLEN Die Pferde scheuten, die Herrschaften mussten unfreiwillig mit den Fluten des Stroms Bekanntschaft machen. In dieser Not legte von Francken ein Gelübde zu Ehren des in den Wellen der Moldau zu Tode gekommenen Johannes Nepomuk ab. Auf der Prager Karlsbrücke erinnert noch heute ein Denkmal an den Märtyrer und Heiligen. Im Gedenken an den Patron der Priester, Flößer und Schiffer schwor Freiherr von Francken, nach seiner Rettung auf seinem Land eine Kapelle zu er- richten. Dort sollte wöchentlich eine Messe gelesen werden – und der Adelige hielt sein Wort. Noch heute beeindruckt die Kapelle den Betrachter: Das kleine Got- teshaus besteht aus geschlämmten Backstein, hat Trachytgewände und -keil- steine sowie eine Lisenengliederung. Am Eingang betont ein Dreiecksgiebel das Heiligenhaus mit dreiseitiger Apsis. Äußerlich erinnert die Nepomukkapelle in Putz und Anstrich an das „Haus Horr“. Das idyllisch unter Bäumen gelegene Got- teshaus und das majestätisch anmutende Herrenhaus stehen seit 1985 unter Denkmalschutz. Über dem Eingangstor von „Haus Horr“ prangt das Wappen des Erbauers, der nach seiner Rettung dort noch zahlreiche Sommermonate verlebte. In der Kapelle steht eine Statue des heiligen Nepomuk, der 1729 von Papst Benedikt XIII. heilig gesprochen wurde.

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