Pastorat - Ausgabe Nr.13

23 Pastorat 04.2018 SCHÖPFUNG UND NATUR nicht nur über die Arbeit an den Bienen. Wir bestaunen auch die Schönheit und Perfektion des Wabenbaus. Wir bewun- dern die Harmonie und perfekte Organisation der abertau- send Einzelbienen. Jeder Imker kennt den Zauber des Sum- mens der Bienen, wenn er in einem blühenden Obstgarten steht. Wenn der Bienenkasten geöffnet wird, kann er schon am Verhalten der Bienen und am besonderen (Honig-)Duft die Stimmung im Bienenvolk erkennen.“ Diese Begeisterung steckt an und die Mitgliederzahl im Verein wächst stetig, ganz im Sinne der Artenvielfalt und Nachhaltigkeit. Honig aus der Region spiegelt in Ge- schmack, Duft, Farbe und Konsistenz das Blütenvorkom- men und den Wetterverlauf. In der Regel sind zwei Ernten pro Jahr möglich. Im Frühjahrshonig findet sich hauptsäch- lich Nektar der Weide, des Ahorns, der Obstbäume, des Lö- wenzahns. Auch Raps, Kastanie und Himbeere sind dabei. Der Sommerhonig enthält in der Regel Nektaranteile der Robinie, der Himbeere, der Brombeere, der Linde sowie der auf den Äckern nach der Ernte angebauten Pflanzen Phace- lia, Senf und Klee. Die Bienen geben körpereigene Stoffe hinzu, entziehen das Wasser und erzeugen so den Honig als Nahrungsvorrat. Diesen schleudert der Imker aus den Wa- ben und tauscht ihn gegen Zuckersirup aus. Schon in der Steinzeit war Honig als Nahrungsmittel bekannt, das belegen 9000 Jahre alte „Honigjäger“ auf Höhlenmalereien. Auch als Köder bei der Bärenjagd wur- de Honig eingesetzt. Die gezielte Haltung von Hausbienen wurde vermutlich weit vor Christi Geburt in Anatolien ent- wickelt. In ägyptischen Pharaonengräbern fand man mit Honig gefüllte Gefäße als Beigabe. Das erste Einheitsglas der Rheinprovinz, in dem Honig von der Wabe zum Verbraucher gelangt, erlangte erst 1904 marktreife und wurde in Wevelinghoven entwickelt! Bereits auf der Generalversammlung 1892 sprach der damalige Vereinsvorsitzende Anton Schulzen über die Idee der Ver- wendung eines Einheitsglases mit Etikett und Gewährstrei- fen, mit dem der Imker den Inhalt versiegelt. Man wollte ge- streckte Ware verhindern und Vertrauen schaffen. Die Gläser wurden in der Niederrheinischen Glashüt- tengesellschaft hergestellt, die zunächst ihren Sitz in Wevelinghoven (und später in Kapellen) hatte. Ihre Form, Stabilität, Temperaturbeständigkeit und Verarbeitung setz- te Maßstäbe, die Grevenbroicher Honiggläser verbreiteten sich über die Rheinprovinz hinaus. 1926 übernimmt der- Deutsche Imkerbund die Idee des Einheitsglases und setzt sie bis heute fort. Wer nun ins (Aus)-Schwärmen geraten ist und mehr über den Verein, die Bienen und die Imkerei erfah- ren möchte, wird au f www.bendbienen.de fündig. Die ersten Einheitsgläser wurden in der Niederrheinischen Glashütten- gesellschaft in Wevelinghoven hergestellt. Ihre Form, Stabilität, Temperaturbeständigkeit und Verarbeitung setzte Maßstäbe.

RkJQdWJsaXNoZXIy NjE5Njc=