Pastorat - Ausgabe Nr.13

18 Pastorat 04.2018 GESCHICHTE UND GESCHICHTEN durchkreuzt wird. Symbolisch verbinden sich Himmel und Erde - Gott mit den Menschen. Diese Form begegnet uns in vielfältiger Weise. Ein Mensch, der die Arme waagerecht ausstreckt, bildet mit seinem Körper ein Kreuz. Im Schnittpunkt davon liegt das Herz. Wieder ein Zeichen, denn das Herz steht symbolisch für die Liebe. Wenn wir uns fragen, wie wir uns mit Gott verbunden füh- len, dann ist die Liebe der Wegweiser. Auch das hat Jesus als zen- trale Botschaft für uns Christen in Worte gefasst: „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“. Es sind zwei bedeutende Aussagen, die dieser Satz beinhaltet. Zum einen sollen wir „den Nächsten lie- ben“. Im ersten Schritt bedeutet es vielleicht, andere Menschen so anzunehmen, wie sie sind, ohne Erwartungen. Es ist, so wie Jesus es vielfach vorgelebt hat, die Aufforderung unsere Vorstellungen davon, wie jemand zu sein hat oder was er zu tun hat, loszulassen. Die zweite Botschaft des Satzes bezieht sich auf die Selbstliebe. Die Liebe zu uns selbst erhält von Jesus die gleiche Wertigkeit, wie die Liebe zu anderen Menschen. Es ist die Erkenntnis, dass wir andere „Liebe deinen Nächsten“ 12. Station: Jesus stirbt am Kreuz. Die Künstlerin Anneliese Langenbach gestaltete den Kreuzweg an der Außenmauer im Kloster Langwaden. Altarkreuz in der Kapelle am Obertor in Neuss. nur vorbehaltslos annehmen können, wenn wir uns auch selbst genügend annehmen können. Denn wie oft zweifeln wir an uns selbst? Wie oft kritisieren wir uns in Gedanken? Wie oft den- ken wir nicht zu genügen, den Erwartungen der anderen nicht zu entsprechen? Wir fühlen uns dann selbst schuldig oder wir geben anderen die Schuld. Auch hier gibt uns Jesus die wichtige Bot- schaft des Vergebens mit auf den Weg. In seiner schwersten Stunde am Kreuz spricht er die Wor- te: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ (Lk 23, 34). Er bleibt in Liebe zu den Menschen mit Gott verbunden. Himmel und Erde berühren sich.