Pastorat - Ausgabe Nr.11

Pastorat 08.2017 …doch unabhängig davon, ob wir nach dem Urlaub die Kof- fer im Foxtrott- oder einem anderen Takt auspacken: Außer Schmutzwäsche ist bestimmt auch ein sorgsam verpacktes, kleines Souvenir darin. Vielleicht ein Fächer aus Spanien? Ein Mini-Eiffelturm aus Frankreich? Oder eine Pinocchio-Mario- nette aus Italien? Souvenirs (franz. „souvenir“, „sich erinnern“) helfen uns dabei, kostbare Momente des Lebens festzuhalten und sie mit anderen zu teilen. „Schau mal, da war ich schon!“ Oder: „Hier bitte, das habe ich Dir mitgebracht!“ Anders als ein „Selfie“, das unser Mitteilungs- bedürfnis in Sekundenschnelle bedient und den Beweis um den Globus schickt, dass wir uns an einem berühmten Ort befinden, kann man ein Souvenir anfassen, hinstellen, aufhängen. Und sich daran erfreuen. Vielleicht sogar davor beten, wenn es sich um ein Mitbringsel von einer heiligen Stätte oder einem Wall- fahrtsort handelt. Schöne Erinnerungen erden uns, gerade die Souvenirs aus Kindheitstagen zaubern uns ein Lächeln auf die Lippen. So geht es auch den „Pastorat“- Lesern, die Ihre persönlichen Schätze hervorgekramt haben und ihre Geschichten dazu mit uns teilen. Da ist beispielsweise die Ansichtskarte mit ausklapp- baren Rheinmotiven, die Katja vor 33 Jahren während ihrer Grundschul-Abschiedsfahrt zum Drachenfels an Bord der Köln- Düsseldorfer stolz vom eigenen Taschengeld kaufte. Oder das Porzellankind, das Veronika an die 1950er Jahre und ihre Besu- che bei Tante Else in Brackwede erinnert. Den ersten Urlaub am Meer und denSonnenbrand auf demRückenwirdPeter dank der Mühle und der Klompen aus Holland nie vergessen. Ähnlich geht es Karl-Heinzmit demWanderer, der ihn an den Urlaub 1963mit den Eltern und das grandiose Kärntener Bergpanorama erin- nert. Für Unbeteiligte mag es Kitsch sein - für den sich Erinnern- den hingegen eine kleine Kostbarkeit von hohem ideellenWert.

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