Pastorat - Ausgabe Nr.11
19 Pastorat 08.2017 spiele. Hier entstehen jährlich 1300 Tonnen Rüben mit einem Zuckergehalt von 16 Prozent, 1000 Tonnen Kartof- feln, 400.000 Liter Milch, 300 Tonnen Weizen,… Haben Sie allein den Erfolg des Hofes in der Hand? Ich habe einen festen Mitarbeiter und viele Freunde, die mir saisonal helfen. Aber auch sonst liegt keineswegs alles in meiner Hand. Ich habe keinen Einfluss auf die Politik, die in die Wirtschaftlich- keit meines Betriebes stark hineinspielt. Ich bin stark vomWetter abhängig, habe keine Möglichkeiten, meine Felder über Pumpen zu bewässern. Es muss einfach ausreichend regnen. Und wenn es über mehrere Tage zu heiß ist, geraten die Kühe in ihrem Biorhythmus durcheinan- der. Dann kann ich nur darauf vertrauen, dass sich alles wieder richtig einpendelt. Wann macht Ihre Arbeit Sie glücklich? Auf so einen Betrieb da arbeitet man nicht. Man lebt ihn. Wenn abends um 22 Uhr noch ein Kalb geboren wird und alles glatt läuft, bin ich glücklich. Wenn ich ein kleines Feld pflüge und es etwas tricky ist, gerade Linien hinzubekom- men. Wenn hinter meinem Trecker die Bussarde mit den Raben um die gerade von mir aus der Erde hervorgeholten Würmer streiten. Oder ich nachts eine Eule hinter demPflug bemerke. Feiern Sie Erntedank? Ja, jedes Jahr gibt es hier auf dem Hof ein eigenes kleines Erntedankfest. Ein Reibekuchenessen mit allen, die mir im Laufe des Jahres geholfen haben. Foto: Rainer Korbmacher (44) hat das Korn gedroschen. Die Strohrollen liegen zur Abholung bereit.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NjE5Njc=