Pastorat - Ausgabe Nr.11
17 Pastorat 08.2017 „Mein Traumberuf war Zoologe“, lacht Rüdiger Pfeffer, „als Kind hatte ich Schildkröten und Zebrafinken und war von jedem Tier begeistert.“ Der Numerus Clausus war für diesen Studiengang nicht gut genug. „So habe ich eben an- gefangen, die Tiere zu malen“. Tiere sind aus Rüdiger Pfeffers Leben nicht wegzuden- ken. Ein Hund und zwei Katzen gehören heute zu seinem Haushalt. Tiere waren es auch, die ihm den Zugang zur Bibel eröffneten. „Als Kind fand ich die Bilder in Religionsbüchern aus dem Schulunterricht sehr düster und eher angsteinflö- ßend. Ich war zwar im CVJM und im Kindergottesdienst der evangelischen Gemeinde engagiert. Doch die Inhalte der Ge- schichten aus der Bibel fand ich sehr sperrig – wären da nicht diese Brücken gewesen.“ Bildreiche Brücken Jona, der im Bauch eines Wals transportiert wird sich und durch das innige Beisammensein zu einemanderen Men- schen entwickelt. Daniel, der dank Gottes Hilfe zum „Löwen- flüsterer“ wird und heil aus der Grube herauskommt. Jesus, der bei seinem Einzug in Jerusalem von einer Eselstute be- gleitet wird. „Wenn man einmal auf die Suche geht, entdeckt man jede Menge Tiere an vielen Bibelstellen. Sie haben eine besondere Bedeutung. Und sie haben mich immer abgeholt - oder auch getröstet.“ Der Künstler studierte nach dem Schulabschluss vier Jahre freie Malerei an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Professor Gotthard Graubner. Während dieser Phase malte er vorwiegend abstrakte Bilder in Öl oder zeichnete expres- sive Aktdarstellungen auf Papier. Während eines Frankreich- besuchs lernte er die dortige Comic-Kultur kennen und lieben und schloss ein Grafikdesign-Studium in Münster an. Als Di- plomarbeit setzte Pfeffer das Shakespeare-Drama Macbeth um – und überzeugte damit Lektoren der Deutschen Bibel- gesellschaft, die auf der Frankfurter Buchmesse unterwegs waren, um qualitätsvollen, farbenfrohen und kindgerechten Darstellungen zu finden, die dem Nachwuchs einen neuen Zugang zur Bibel eröffnen. „Mit den Inhalten war ich ja schon gut vertraut. Und es war mir darüber hinaus ein echtes Anliegen, die Bibel auch schon den Allerkleinsten nahezubringen.“ So entstand eine fruchtbare Zusammenarbeit, aus der bereits zahlreiche Pub- likationen hervorgegangen sind. Die Kinderbibel von Rüdiger Pfeffer ist mit ihren positiven Illustrationen in klaren Farben jetzt sogar im Vatikan zu finden. „ImMai 2017 war ich in Rom und durfte zusammen mit meiner Gruppe an einer Pilgerau- dienz teilnehmen – und dabei dem Papst meine Bibel per- sönlich überreichen“, berichtet Pfeffer tief beeindruckt von dieser Begegnung. STATIONEN EINER AUSSTELLUNG Wanderbare Ausstellung Seinen Bildern können wir jetzt in Wevelinghoven begegnen. Im Jubiläumsjahr hat er Tiere zu Passagen aus der Lutherbibel gemalt und dabei nicht nur die Anatomie, sondern vor allem den Charme und Charakter der Portraitierten auf ganz besondere Weise eingefangen. Sieben dieser Werke in Acryl sind im Denkhaus zu sehen, begleitet von den entsprechenden Textfahnen. Wer Lust auf eine „Safari“ hat, findet weitere Exemplare u.a. in der evangelischen Kirche, im Pastor-Dehnert-Haus in der Grundschule, Diedrich-Uhlhorn-Schule und im katholischen Kindergarten. Ausstellungsdauer: 10. bis 24. September 2017, samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr. www.pfeffermalerei.de
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