Pastorat - Ausgabe Nr.11

11 Pastorat 08.2017 Die gestufte Giebelbekrönung am Haus der Familie Stöcker an der Poststraße stellt einen Blickpunkt der Fassade dar. ARCHITEKTUR UND STADTGESCHICHTE dert Elemente der Renaissance übernahmen. Als Zentrum der Entwicklung ist hier Brabant und besonders Antwerpen zu nennen. In der Phase des Barocks werden weitere For- men entwickelt und ausgebildet. So entstehen Voluten als Anfänger der Giebelkonstruktion im Übergang von Traufe zu aufsteigendem Dach. Der Kombination und der Manirierung der ein- zelnen Elemente sind im Prinzip keine Grenzen gesetzt. Bis ins 19. Jahrhundert hinein werden diese Bauformen, die ursprünglich Ausdruck herr- schaftlicher Architektur und Ausdruck von Reichtum und Repräsentation sind, in die Archi- tektur des Historismus überführt. Formen ge- schweifter Giebel mit Zierobelisken und hori- zontalen Sandsteinwänden sind dann auch an Bürgerhäusern anzutreffen. Beliebt sind auch Giebelabschlüsse über sogenannten Zwerch- häusern oder Resaliten, die die Gliederung und Abschnitte des Hauses akzentuieren sollten. Zwerchhaus ist hier nicht im Sinne von klein, sondern im Sinne von quer zu verstehen, also im übersetzten, übertragenen Sinne ist hiermit das Querhaus gemeint.

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