Pastorat - Ausgabe Nr.07
17 Pastorat 07.2016 Kirchenfenster im Chor von St. Martinus. tigte, muss offen bleiben. Anfang 1865 aber ging es neben den Fenstern auch um die Stiftung eines neuen Altars für die Kirche. Hier stand Baudri dem Pfarrer beratend zur Seite und vermittel- te den Kontakt zum deutsch-niederländischen Bildhauer Friedrich Wilhelm Mengelberg (1837- 1919), der in Köln ein Atelier hatte, bevor er über Aachen nach Utrecht zog. Nachdem Baudri und Dohmen Mitte Mai 1865 (TB 17.5.1865) gemein- sam das Mengelberg’sche Atelier besucht hatten, notierte Baudri im August, dass Fenster und Al- tar gut gelungen seien (TB 20.8.1865). Vielerorts fielen Kirchenfenster dem sich wandelnden Geschmack oder Kriegszerstörun- gen zum Opfer. Die Wevelinghovener Fenster aus dem Atelier Baudri aber überstanden die Zeit auf ungewöhnliche Weise: Anlässlich einer Res- taurierung des Kircheninnenraumes unter De- chant Kann wurden 1928 die Fensteröffnungen im Chor verschlossen und die so entstandene ge- schlossene Wandfläche von einem Maler vergol- det. Wieder freigelegt wurden die Chorfenster bei der Renovierung in den 1970er Jahren unter Pfarrer Bornhold. Weitere Fenster aus dem Atelier Baudri fin- det man heute beispielweise in den Kirchen St. Peter und Paul in Straelen (1854-1858), Onze Lieve Vrouw Onbevlekt Ontvangen in Overveen (NL) (1861/62), St. Pantaleon in Unkel (ab 1868) oder St. Stephanus in Walhorn bei Eupen (BE) (1870).
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