Pastorat - Ausgabe Nr.06
21 Pastorat 06.2015 AUS LIEBE ZUR MENSCHHEIT Schwester Celina kümmert sich im Seniorenwohnstift St. Martinus in Wevelinghoven um die Nutzung und Gestaltung der St. Josephs-Kapelle. ausgebildet und nachdem sie sich mit der Tropenmedizin vertraut gemacht hatte, meldete sie sich 1971 freiwillig für den Einsatz in Burundi. „Manchmal konnte man abends gar nicht glauben, was man am Tag alles auf der Station geschafft hatte. Es waren viele schöne und viele schwere Geburten dabei“, erinnert sich die Ordensfrau, die im zentralafrikanischen Bujumbura zuversichtlich und pragmatisch arbeitete. Malaria, Tetanus, Masern, Amöbenruhr oder Sandflöhe gehörten zu den täg- lichen Themen. Und manches Machtwort oder diplomati- sche Geschick war nötig, um nicht zwischen Stammesfeh- den oder in politische Interessenskollisionen zu gelangen. Celina fand immer einen Weg und verlor nie den Mut. Glück- lich ist sie darüber, dass sie zahlreiche Waisen und Frühchen durchbringen konnte. Improvisationstalent war gefragt: Fehl- te beispielsweise ein Wärmebettchen, legte sie Flaschen vol- ler Sand in die Sonne und nutzte sie als nächtliche Wärme- spender. Stundenlang möchte man ihr zuhören, sie erzählt voller Energie und Begeisterung. Oftmals ist sie bei ihremEinsatz in Afrika über sich selbst hinaus gewachsen. „Das kann man vorher nicht planen, wie man sich in dieser oder jener Situation verhält. Das passiert dann einfach. Auf jeden Fall konnte ich helfen und das war eine sehr zufriedenstellende Arbeit. Man kann nicht die ganze Welt auf einmal retten. Aber es zählt immer, was man gerade im Augenblick vollbringen kann und wirklich tut.“ Etwas tun. Für Schwester Celina im Ruhestand bedeu- tet das, dass sie sich weiterhin für die Arbeit der Station in Burundi interessiert und Kontakt hält. Und in ihrem Wohnumfeld des Seniorenwohnstiftes St. Martinus möchte sie sich weiterhin um die Seelsorge kümmern sowie um die Gestaltung und Nutzung der angegliederten Kapelle.
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