Pastorat - Ausgabe Nr.05
17 Pastorat 05.2015 zehn Stunden lang die Sündenbekenntnisse entgegen nehmen. Da damals noch keine Lautsprecher zur Verfügung standen, wurden die Stimmen der Geistlichen außerordentlich stark beansprucht, so daß sie sich nach Abhaltung der Bußpredigten oft wochenlang ausruhen mußten. Bereits am 2. März 1852 hatte der Wevelinghovener Pfarrer Michael Poll das Kölner Generalvikariat um Genehmigung einer Mission gebeten und dies mit der Glaubensgleichgültigkeit seiner Gemeinde begründet. Es dauerte jedoch noch fünf Jahre, bis die Jesuiten auch in unserer Kirche eine Mission abhalten konnten. Ein steinernes Denkmal sollte in Wevelinghoven die Bevölkerung noch lange an die Ziele der von den Jesuiten erfolgreich abgehal- tenen Volksmission erinnern. Deshalb wurde der Düsseldorfer Bildhauer Karl Hoffmann mit der Anfertigung einer Skulpturen- gruppe beauftragt. Ähnliche Denkmäler hat Hoffmann an der St. Laurentiuskirche zu Bergisch-Gladbach und in der St. Bonifatius- kirche seines Heimatortes Wiesbaden aufgestellt. Auch auf dem Melatenfriedhof in Köln hat der Bildhauer das heute noch vor- handene Hochkreuz geschaffen, das dem Missionskreuz in Weve- linghoven ähnelt. Die Jesuitenpatres hatten das Beten vor dem Kreuz mit wirk- samen Ablässen versehen. Ein Ablass von fünf Jahren wurde dem gewährt, der drei Vaterunser, drei Gegrüßet seist du Maria und drei Ehre sei dem Vater betete. Nachdem das Missionskreuz in Wevelinghoven bereits über 100 Jahre bestand, war seine Sanierung notwendig geworden. 1988 wurde der Malermeister Norbert Brings aus Allrath mit der Restau- rierung beauftragt. Brings erinnert sich: Es war höchste Zeit für die Überarbeitung der Anlage. Heute kümmern sich liebevoll Margot Gentges und Margret Wirtz von der hiesigen Kolpingsfamilie um das Missionskreuz. Passend zur Jahreszeit schmücken Blumen die Skulpturengruppe und es brennt immer eine Kerze. RELIGION UND GESCHICHTE
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