Pastorat - Ausgabe Nr.03

25 Pastorat 03.2014 Alle Kinder der Gruppe beobachten das Geschehen auf- merksam und singen dazu textsicher das Martinslied. Diese morgendliche Szene aus der Kita St. Martinus in Wevelinghoven belegt, dass Sankt Martin nichts von sei- ner Faszination und Strahlkraft eingebüßt hat. Die Kinder lieben den Heiligen und das, wofür er steht. Das Lied ist noch nicht verklungen, da melden sich schon die nächsten Darsteller-Kandidaten. „Martin ist so berühmt weil er lieb war“, „weil er nicht länger Soldat sein wollte und lieber den Menschen helfen wollte, statt zu kämpfen“, „weil er sich gefreut hat, demBett- ler zu helfen“, wissen die Kinder. Wie schön sich das anfühlen kann, hat Niklas gerade noch an diesem Morgen selbst ge- spürt. „Ich habe ebenmein Brötchen geteilt“, sagt er - und die verbliebene Hälfte hat ihm dann auch gleich doppelt so gut geschmeckt. In vielen Bastelstunden haben die 67 Kinder der Einrichtung zauberhafte Laternen gefertigt. Sie haben die Martinsgeschichte gehört, eine Menge davon behalten und sich ihre eigenen Gedanken zu dieser Figur gemacht, die sogar ihrer Pfarre den Namen gibt. „Uns ist diese Wertevermittlung ganz wichtig“, sagt Einrichtungsleiterin Judith Sewing. „Wir wollen Traditionen feiern und die Kinder gefestigt ins Leben schicken.“ So ist das Martinsfest in der Kita sehr stimmungsvoll und persönlich aufgebaut. Zu- nächst gibt es einen kleinen Laternen-Umzug samt Martin und echtem Pferd, begleitet von römischen Soldaten und dem Bettler. Entlang des Weges stehen Anwohner an der Straße, viele von ihnen haben Kerzen und Laternen in ihren Fenstern oder am Bürgersteig aufgestellt. Ehemalige und zu- künftige Kindergartenbesucher sind mit dabei, wenn der Zug auf dem Kita-Gelände endet und sich alle um das knisternde BRAUCHTUM UND TRADITION Martinsfeuer versammeln. Nach dem szenischen Spiel der Mantelteilung gibt es Weckmänner für alle, Kakao für die Kinder und Glühwein für die Eltern. „Es ist wunderbar, wie sich die Mütter und Väter bei diesem Fest und allen anderen Anliegen unserer Einrichtung engagieren“, so Judith Sewing. „Das ist natürlich auch für die Kinder ein schönes Gefühl, wenn sie sehen, dass Mama und Papa auch hinter einer Sa- che stehen und gerne mitmachen.“ BirgitWilms Von links: Luise Drees, Carolina dos Santos Leuffen