Pastorat - Ausgabe Nr.03
15 Pastorat 03.2014 lle Wevelinghovener kennen das Zisterzienser- kloster in Langwaden, das seit 1961 besteht. Aber nur wenigen Klosterbesuchern ist bekannt, dass es in Langwaden über 650 Jahre lang ein Non- nenkloster gab, das dem Prämonstratenseror- den angehörte. Dieses Kloster wurde um 1150 von den Herren von Wevelinghoven gegründet und bestand bis zu seiner Auflösung im Jahre 1802. Anfangs wurden Mädchen bereits nach Voll- endung des 12. Lebensjahres im Kloster aufge- nommen, später erst mit 16. Jahren. Im Kloster unterschied man die Chorfrau- en, die am Chorgebet teilnahmen und die Lai- enschwestern, die für den niederen Dienst im Kloster und in der Küche zuständig waren. Leiterin des Klosters war die Priorin, die über die Diszi- plin wachte und ein- bis zweimal wöchentlich das Kapitel einberief, in dem nur die Chorfrau- A Von Friedrich Schmitz RELIGION UND GESCHICHTE en das Stimmrecht besaßen. Nicht jedem stand das Kloster offen, da jede Nonne bei ihrem Eintritt eine Aussteuer mitbringen mußte, die für eine Chorfrau 500 Taler und für eine Lai- enschwester 200 Taler ausmachte. Trotz dieser hohen Mitgift war das Kloster in Langwaden als Versorgungsstätte für die Töchter des um- liegenden Landadels und des Bürgertums so be- gehrt, dass eine Höchstzahl von 27 Chorfrauen festgesetzt wurde. Der Tagesablauf im mittelalterlichen Klos- ter war eine harte, anstrengende Sache. Die durchschnittliche tägliche Gebetszeit für eine Nonne kann man pro Tag mit 7 bis 9 Stunden an- setzen, die sie im unbequemen Chorgestühl meist stehend zubrachte. Kloster Langwaden unterstand dem Patro- nat der Äbte von Heylissem, einem Ort im heu- tigen Belgien bei Tirlemont. Die von den Äbten Das Nonnenkloster in Langwaden
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