Pastorat - Ausgabe Nr.02

25 Pastorat 02.2014 SCHÖPFUNG UND NATUR Von der Blüte im April bis zur Ernte im Oktober sind die 24 Apfelbäume zwischen Erft und Denkhaus besondere Symbole des Lebens. Zuccalmagliorenette, Relinda oder Goldparmäne heißen drei der insgesamt 24 köstlichen, alten Apfelsorten zwischen dem Denkhaus und der Erft. Ihre Stämme, Blätter, Blü- ten, Früchte sind Sinnbild der Schöpfung und des Wachs- tums und haben an ihrem Standort einen ganz besonderen Symbolcharakter. Im Dezember 2010 wurden sie dank der Hilfe vieler Baumpaten gepflanzt, nachdem Expertin Petra Cremers einen neuen Landschaftsplan für das Areal ent- wickelt hatte. Die Gartengestaltung am jetzigen Pastorat und Neubau ist auch bereits in Planung. Die zwölf Hochstämme und zwölf Halbstammbäume er- innern an den alten Garten am Pastorat, der den jeweils dort lebenden Pfarrer nährte. Ohne diese Ernte hätte ihm sicher oftmals der Magen geknurrt! Die Anzahl der Bäume hält da- rüber hinaus den Stiftungsgedanken der Kruchens lebendig: Die Wevelinghovener Familie hatte 1879 ihren gesamten Be- sitz der Kirche überlassen - gekoppelt an den Auftrag, an die- semFleckchen Erde ein Heim für je ein DutzendWaisenkinder und hilfsbedürftige Senioren zu schaffen. Baumschulexperte Friedhelm Morjan führte den Pflanz- auftrag aus. Als Züchter in der vierten Generation des Er- kelenzer Familienbetriebes ist er spezialisiert auf alte Obst- sorten und freut sich sehr, „dass für einige Jahrzehnte dort an diesem einzigartig schönen Standort an der Erft nun wieder wertvolle Sorten erhalten bleiben. Mit ihren Edelreisern kön- nen wiederum spätere Generationen Bäume veredeln und für den Fortbestand sorgen.“ Die ersten, kleinen Äpfelchen zeigten sich bereits 2013. Diesen Sommer werden es schon einige mehr sein. Sie sollen den Baumpaten und allen Passanten schmecken, die sich hier gerne bedienen dürfen und miteinander ins Gespräch kommen können. Vielleicht ist die Allee eines Tages auch ein wunderbarer Ort für ein ganz besonderes Erntedankfest. Birgit Wilms