Pastorat - Ausgabe Nr.02

12 Pastorat 02.2014 Bequemlichkeit bieten soll und seinerzeit Maßstäbe setzt. Die eigenständige Stadt Wevelinghoven feiert 1909 die Eröffnung ihres prächtigen Rathauses. Wilhelminische Mauersockel und Jugendstilornamente lösen barocke Schwere ab und entsprechen dem neusten Chic. Gutbürgerlich wird gegessen und mehr Fleisch kommt auf den Tisch. Strom und Wasser, immer neue Maschinen und Erfindungen scheinen das Leben kontinuierlich zu erleichtern. Dann verändern zwei Weltkriege das Leben radi- kal und fordern ihre Opfer. Viele Wevelinghover Familien ver- lieren Angehörige und Besitz. Das Alte Pastorat bietet Flücht- lingsfamilien ein Dach über dem Kopf. Während die Wirtschaftswunderjahre Kühlschränke, Koffer- radios, Schallplatten, Schreibmaschinen und Modejournale bis in die deutschen Haushalte bringen, lässt der Standard im Alten Pastorat zu wünschen übrig. Immerhin: Moderne Tapeten in RELIGION UND GESCHICHTE Das jetzige Pfarrhaus, es wurde 1857 neu gebaut, war eines der geräumigsten und ansehnlichsten Pfarrhäuser des Dekanates Grevenbroich. So schrieb es Hubert Giersberg in seiner 1883 heraus- gegebenen „Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich“.

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