Pastorat - Ausgabe Nr.01

13 Pastorat 01.2014 Ein bescheidener wirtschaftlicher Aufschwung macht sich bemerkbar – doch bei der Landbevölkerung kommt kaum etwas davon an. Die wenigen Mittel fließen in prunkvolle Bauwerke und den Unterhalt herrschaftlicher Güter. Barock ist in Mode – dem damaligen Zeitgeschmack kann man heute bei einem Spa- ziergang durch die Park- und Schlossanlagen Dyck, Wickrath oder Benrath nachspüren. Damals dem Adel vorbehalten, stehen diese Adressen heute jedermann offen. Nach der Schlacht von Krefeld, die im Rahmen des Sieben- jährigen Krieges ausgefochten wird, treffen im Juli 1758 französi- sche und hannoveranisch-preußische Truppen bei Wevelinghoven aufeinander. Die Zeiten bleiben unruhig. Bis 1794 gehört der Ort politisch betrachtet zum Amt Hülchrath im Kurfürstentum Köln. Dann wird er französisch besetzt, erhält den Namen „Mairie Weveling- hoven“, gehört zum „Kanton Elsen“ und liegt im „Arrondisse- ment de Cologne“ im „Département de la Roer“. Bis 1815 behalten die Franzosen die Macht, dann lösen die Preußen sie ab und die Gemeinde Wevelinghoven wird ein Bestandteil des alten Land- kreises Grevenbroich, zugehörig zum Regierungsbezirk Düsseldorf. Das Alte Pastorat wird inzwischen seit vielen Jahrzehnten vom Katholischen Geistlichen des Ortes bewohnt. Kurz ist dessen Weg bis zur Kirche St. Martinus, die nur wenige Meter entfernt liegt. Doch das Gotteshaus wird nach einem Gewölbe- bruch im Chor baufällig. An seiner Stelle entsteht 1833 die neue Katholische Kirche in ihrem bis heute erhaltenen Erscheinungs- bild. Ein spätklassizistischer Bau, errichtet nach Plänen des da- maligen Landbauinspektors Anton Walger. Gemeinsam mit zwölf anderen Städten erhielt Wevelinghoven 1827 einen Sitz und Stimme im Rheinischen Provinziallandtag. 1839 erhält Wevelinghoven die Stadtrechte. Im ehemaligen Sitzungssaal des Rathauses springt einem sofort das alte Stadtwappen als farbige Glasmalerei auf einem der großen Buntglasfenster ins Auge. RELIGION UND GESCHICHTE

RkJQdWJsaXNoZXIy NjE5Njc=