Pastorat - Ausgabe Nr.01

12 Pastorat 01.2014 abenden gewiss über den Komfort eines Kamins, dessen stuck- verzierte Haube mit der Jahreszahl 1653 heute ein wichtiges Zeitdokument darstellt. Gotteshaus und Kirchenbesitz werden fortan im Wechsel und auch zeitgleich von den beiden christlichen Konfessionen genutzt. So regelt es ein Vergleich zwischen Kurköln und Bent- heim. Das simultane Arrangement währt jedoch nicht lange: 1670 überlässt die reformierte Gemeinde den Besitz den Katholi- ken und baut ein neues Domizil an der heutigen Burgstraße, wo sie seit 1685 eine feste Bleibe hat. Verknüpft ist der Verzicht mit der Forderung nach freier Religionsausübung. Eheschließungen zwischen Katholiken und Reformierten sind nämlich seinerzeit verboten und werden geahndet. Immerhin ist Wevelinghovens protestantische Gemeinde die einzige, die nicht nur geduldet ist, sondern mit offizieller Genehmigung des Erzbischofs besteht. RELIGION UND GESCHICHTE Die Wevelinghovener Motte ist vermutlich eines der ältesten Bestand- teile der ehemaligen Gartenstadt. Dort war der Sitz der Herren von Wevelinghoven, die zum alten Adel gehörten. Angeblich wurde die Burg im Kölnischen Krieg 1584 zerstört und danach nicht wieder aufgebaut.

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